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217213

(1994) Die konstruktion des Kindes, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Schluß

Gerold Scholz

pp. 200-221

"Kindheit bezeichnet in der deutschen Sprache mehrere Sachverhalte, die selten deutlich voneinander geschieden werden."1 Als "Kinder" bezeichnen wir Menschen — und manchmal Tiere -, die in der Relation der direkten Nachkommenschaft stehen. So läßt sich von jedem Menschen unabhängig von seinem Alter sagen, er sei ein Kind seiner Eltern.2 Der Begriff "Kind" bezeichnet als zweites Menschen von ihrer Geburt bis zu einem bestimmten Lebensalter. Als Demarkationsbegriff wird "Kind" dann abgelöst durch "Jugendliche(r)" oder "Erwachsene(r)". In der deutschen Sprache und in vielen anderen Sprachen ist "Kind" eine geschlechtsneutrale Bezeichnung. "Kind" meint hier "Kindesalter" als eine Lebensphase, die sich gewissermaßen naturgemäß ergibt. Drittens sprechen wir von Kindheit als persönlicher Kindheit im Sinne einer rückerinnerbaren Lebensphase im eigenen Lebenslauf. Spezifische Merkmale der eigenen Person oder bestimmte Situationen der Lebensgeschichte werden mit dem Begriff "Kindheit" verbunden, wobei der Demarkationsgedanke auf die Individualgeschichte angewandt wird. Die vierte Bedeutung des Begriffes "Kindheit" umreißt den Sachverhalt mit dem sich das Buch beschäftigt: "Es geht dabei um die Frage, ob Kindheit eine (erste) Lebensphase des Menschen ist, die sich von den Kindheiten anderer Lebewesen unterscheidet und die gleichzeitig eine überzeitliche und überkulturelle Aufgabe hat. "3

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-663-12043-8_11

Full citation:

Scholz, G. (1994). Schluß, in Die konstruktion des Kindes, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 200-221.

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