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221966

(2015) Handbuch Moderneforschung, Stuttgart, Metzler.

Medizin und Medizingeschichte

Alfons Labisch

pp. 166-179

Die Medizin war von Beginn an in Bezugssysteme eingebunden, die als modern gelten — Wissenschaftlichkeit, Rationalität, wissenschaftliches Naturverständnis und technisches Naturverhältnis. Dies ist das gängige Narrativ der Medizin. Es ist zugleich aber — wie nachfolgend zu diskutieren sein wird — das konstitutive Merkmal der Medizin gegenüber den vielfältigen anderen Formen des Heilens, die in jeder Gesellschaft gegeben waren und nach wie vor gegeben sind. Allein deshalb ordnet sich die Medizin scheinbar problemlos in das Fortschrittsnarrativ der Moderne ein. Aber — und das bildet den Hintergrund der nachfolgenden Diskussion — die Natur und die menschlichen Vergesellschaftungs- und Vergemeinschaftungsformen einschließlich der Medizin werden jeweils kulturadäquat gedeutet, dies allerdings auf der Grundlage jeweils gegebener biologischer und historischer Fakten: Natur und Kultur sind radikal zu historisieren (Breidbach 2011). Gleichwohl kann die Geschichte der Medizin des Okzidents kaum anders als eine Erfolgsgeschichte geschrieben werden.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05332-9_15

Full citation:

Labisch, A. (2015)., Medizin und Medizingeschichte, in F. Jaeger, W. Knöbl & U. Schneider (Hrsg.), Handbuch Moderneforschung, Stuttgart, Metzler, pp. 166-179.

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