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221020

(1998) Einheit und Widerspruch II, Stuttgart, Metzler.

Das System der Verstandestätigkeiten

Hans Heinz Holz

pp. 230-246

Gehen wir, wie die klassische Metaphysik, von den Seienden aus, die in unserem Bewusstsein durch Vorstellungen repräsentiert werden, so gelangen wir zu einer prinzipiell unabschliessbaren series rerum; und in der Passivität des Perzipierens liegt kein Grund, dass die Formbestimmtheiten der Vorstellungen ein vollständiges Repertoire der Möglichkeiten umfassen müssten, wie das Vorgestellte zu erscheinen vermöchte. Die vérités de fait sind kontingent, und es ist jederzeit denkbar, dass sie um bisher unbekannte Weisen des Sich-Zeigens der Sache erweitert werden; tatsächlich bringt der Fortschritt der Wissenschaften immer wieder solche Erweiterungen nicht nur der Inhalte des Wissens, sondern auch der Gegebenheitsweise des Gewussten mit sich.1 Jede Erkenntnis ist so unter den Vorbehalt der Vorläufigkeit gestellt, und es scheint, als sei Erkenntnisgewissheit (und also Gesetzeswissenschaft) nicht zu gewinnen und der Abgrund des Relativismus ungeschützt offen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03707-7_10

Full citation:

Holz, H.H. (1998). Das System der Verstandestätigkeiten, in Einheit und Widerspruch II, Stuttgart, Metzler, pp. 230-246.

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