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220910

(1999) Entdecken und Verraten, Weimar, Böhlaus Nachfolger.

Der Theoretiker als Rhetoriker

Krassimira Kruschkova-Blaser

pp. 402-409

Hier ein Text, der »eine ungewöhnliche Ignoranz an den Tag legt: Wie kann man überhaupt über das ›Denken von Nietzsche‹ schreiben, ohne sich auf das zu beziehen, was bereits zu Nietzsche gesagt worden ist?«1 Aber nein, auch dieser Anfang verfängt sich selbst in der »ewigen Wiederkehr« und kann die Ursprungslosigkeit nicht überspringen. Denn er ist ein Anfang, der keiner ist, da er (immer) schon mal war. (Man könnte dazu Pierre Klossowskis »Nietzsche und der Circulus vitiosus deus« vergleichen.) Und fängt der Anfang deshalb erst von der Mitte der Seite an (wie Klossowskis Vorwort in der deutschen Übersetzung)? Steht die halbleere erste Seite eines Textes über Nietzsche für das Überspringen jedes nur denkbaren Ursprungs? Streichen wir also alles in der letzten Minute Gehörte, als gehörte es einer leeren halben Seite (nämlich dieser), und hören wir dem Echo jener Saite zu, die — selbst nur ein Echo — Zarathustras Ohr erreicht: »[…] da hörte er einen langen, langen Schrei, welchen die Abgründe sich zuwarfen und weitergaben, denn keiner wollte ihn behalten […]«2

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03269-0_30

Full citation:

Kruschkova-Blaser, K. (1999)., Der Theoretiker als Rhetoriker, in A. Schirmer (Hrsg.), Entdecken und Verraten, Weimar, Böhlaus Nachfolger, pp. 402-409.

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