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220325

(1993) Mensch — Natur, Wiesbaden, Vieweg+Teubner.

Perspektiven einer Psychologie der Menschlichen Naturbeziehung

Hans-Jürgen Seel, Ralph Sichler

pp. 14-26

Moscovici (1982) hat bereits in den sechziger Jahren, als die ökologische Krise womöglich zu erahnen, aber sicher nicht in der Ausprägung zu erwarten war, in der sie sich heute präsentiert, im Naturproblem das Grundproblem unseres Jahrhunderts gesehen. Unter Berücksichtigung der naturwissenschaftlich-technischen Entwicklung und der damit erstmalig in dieser Breite bestehenden Möglichkeiten für den Menschen, den eigenen Lebensraum zu gestalten, hat Moscovici sehr frühzeitig auch die damit verbundenen Gefahren angesprochen: "In der Tat vermögen wir bewußt und methodisch in das biologische Gleichgewicht der meisten Pflanzen- und Tierarten einzugreifen; wir können sie erhalten oder vernichten; wir sind in der Lage, das Klima zu beeinflussen und den Kreislauf der Energieumwandlungen zu verändern. Unser geomorpher Einfluß kennt keine Grenzen mehr" (Moscovici 1982, S. 15). Diese Charakteristik zur Situation der Moderne stellt heute, 30 Jahre später, eine Binsenweisheit dar, ja erscheint unzureichend, wenn wir uns das destruktive Ausmaß vor Augen führen, das die Entwicklung der technisch-industriellen Zivilisation mittlerweile gezeitigt hat. Der Mensch hat bereits Pflanzen- und Tierarten vernichtet und tut dies weiterhin, die "Nebenfolgen" moderner Formen der Energieumwandlung haben unsere eigenen Lebensgrundlagen drastisch und irreversibel geschädigt, was derzeit vielleicht am deutlichsten an der sogenannten Klimakatastrophe zu erkennen ist.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-90632-8_2

Full citation:

Seel, H. , Sichler, R. (1993)., Perspektiven einer Psychologie der Menschlichen Naturbeziehung, in H. Seel, R. Sichler & B. Fischerlehner (Hrsg.), Mensch — Natur, Wiesbaden, Vieweg+Teubner, pp. 14-26.

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