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220141

(1999) Religionsphilosophie, Stuttgart, Metzler.

Kurze Geschichte des Indischen Denkens

Stephan Grätzel, Armin Kreiner

pp. 239-248

In der indischen Philosophie spricht man von zwei großen Denkrichtungen. Die eine sieht in der Philosophie eine spirituelle Disziplin, während die andere Philosophie zu einer analytischen, reflexiv-kritischen und exegetisch-hermeneutischen Disziplin ausarbeitet. Zur ersteren zählen die Systeme der Schulen des Samkhya, des Yoga und des Vedanta, zur zweiten die der Schulen des Mimamsa, der Nyaya und des Vaishesika. Die erste Richtung bleibt der vedischen Tradition verpflichtet und ist vornehmlich weltanschaulich orientiert. Die Schulen der zweiten Gruppe dagegen neigen zu einer analytischen Philosophie. Diese sechs Schulen werden die orthodoxen genannt, die mehr oder minder der vedischen Tradition verpflichtet bleiben. Die verbleibenden drei nicht-orthodoxen Schulen: Buddhismus, Jainismus und Carvaka fühlen sich der vedischen Tradition nicht verpflichtet; ihre Haltung dieser gegenüber ist kritisch und ablehnend (vgl. Glasenapp 1985, S. 136ff.).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05028-1_16

Full citation:

Grätzel, S. , Kreiner, A. (1999). Kurze Geschichte des Indischen Denkens, in Religionsphilosophie, Stuttgart, Metzler, pp. 239-248.

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