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217266

(2018) Handbuch Sound, Stuttgart, Metzler.

Archiv

Britta Lange

pp. 236-241

Was ist ein Sound in Bezug auf ein Archiv? Die Frage, was ein Ton-, Klang- oder Schallarchiv, ein Stimmenarchiv oder ein sound archive ist, beginnt beim Begriff. Das (sprachlich verfasste) Archiv lässt sich, in Anlehnung an Michel Foucault , einerseits verstehen als Institution (les archives im Plural), die als organisierende Macht Dokumente beherbergt und mitproduziert; andererseits als ein historisch und kulturell spezifisches Regelwerk, das die Diskurse bedingt (l’archiveim Singular): das »Gesetz dessen, was gesagt werden kann« (Foucault 1988, 187). Während das Erste einen materiellen Niederschlag darstellt, ist das Zweite ein immaterielles Gefüge, das aber wiederum konkrete Sprechweisen hervorbringt. So lässt sich annehmen, dass das Archiv als Gesetz (nach dem griechischen Begriff der Archonten, die die Gesetze schrieben und bewahrten) Gesprochenes, Gesungenes, Artikuliertes bedingt, das erklingt oder erscheint, verklingt oder verschwindet, wiederholt und memoriert wird oder...

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05421-0_41

Full citation:

Lange, B. (2018)., Archiv, in D. Morat & H. Ziemer (Hrsg.), Handbuch Sound, Stuttgart, Metzler, pp. 236-241.

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