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215939

(2005) Weltentwurf und Reflexion, Stuttgart, Metzler.

System und Methode

Hans Heinz Holz

pp. 102-117

Bedeutet die Intention auf Erneuerung der Metaphysik in der Aufhebung der Metaphysik nicht wiederum eine Restitution der alten Systemphilosophie, die sich gerade doch in ihrem Anspruch, die unendliche Mannigfaltigkeit der Welt in einer Begriffstotalität zu repräsentieren, als trügerisch erwiesen hatte? Mit der ideologiekritischen Destruktion des Wahrheitsanspruchs der Systemphilosophie, von Feuerbach und konsequenter von Marx und Engels vorgenommen, war die metaphysische Systematik fragwürdig geworden. Wollte man nicht den seit Friedrich Schlegel angelegten Weg der Fragmentarisierung der Philosophie einschlagen, der von Nietzsche zum Prinzip erhoben wurde und in die dekonstruktivistische Zersetzung des Denkens überhaupt einmündete, so blieb offenbar nur die von Hegel aufgezeigte Lösung, in der Methode die Abfolge der Philosophien als Geschichte des Werdens des Wissens nachzuvollziehen. Jedes System mußte sich dann im geschichtlichen Prozeß als unwahr erweisen, die Wahrheit der Philosophie aus ihrer Systemgestalt in die Methodik verlegt werden. Genau dies sollte die Dialektik als Verfahren der Zerfällung fixer Gedankengebäude leisten.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-00092-7_4

Full citation:

Holz, H.H. (2005). System und Methode, in Weltentwurf und Reflexion, Stuttgart, Metzler, pp. 102-117.

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