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215417

(1997) Einheit und Widerspruch I, Stuttgart, Metzler.

Hobbes

Hans Heinz Holz

pp. 217-221

Die deutlichste Absage an Descartes kam von Thomas Hobbes. Dieser machte gar nicht erst den Versuch, das cartesische System von seinen Schwächen zu befreien und weiterzuentwickeln, sondern setzte ihm von Anfang an ein klares Votum für eine Erklärung der Welt aus einer einzigen Substanz, der physikalischen Materie, entgegen. Schon in den Einwänden gegen die Meditationen, die Hobbes vor der Formulierung seines eigenen Systems an Descartes schickte, heisst es unzweideutig, »dass das denkende Ding etwas Körperliches ist, denn, wie es scheint, sind alle Subjekte von Tätigkeiten als etwas Körperliches, Materielles aufzufassen. (…) Da also die Kenntnis des Satzes ›ich existier‹ abhängt von der des anderen Satzes ›ich denke‹ und die Kenntnis dieses Satzes davon, dass wir das Denken nicht von einer denkenden Materie abtrennen können, so dürfte wohl eher zu schliessen sein, dass die denkende Sache materiell, als dass sie immateriell ist.«1 Das ist der Kernpunkt, und alle anderen Einwände von Hobbes hängen damit zusammen und lassen sich ihm zuordnen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03706-0_11

Full citation:

Holz, H.H. (1997). Hobbes, in Einheit und Widerspruch I, Stuttgart, Metzler, pp. 217-221.

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