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200147

(1999) Richtungen im Raum, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag.

Kognitive Bezugspunkte bei der Kategorisierung von Richtungsrelationen

Constanze Vorwerg, Gert Rickheit

pp. 129-165

Die perzeptive Identifizierung wie auch die sprachliche Beschreibung des Ortes eines Gegenstandes ist nicht möglich, ohne ein Bezugssystem zugrunde zu legen, relativ zu dem der jeweilige Ort bestimmt werden kann. Exemplifiziert werden kann dies an der Frage des siebenjährigen Alexander, ob es möglich sei, daß etwas zugleich am selben Ort und an einem anderen Ort sein könne. Er hatte entdeckt, daß ein Ball, unter dem eine glatte Unterlage weggezogen wird, in Gegenrichtung rollt, und damit bezüglich der Unterlage den Ort wechselt, bezüglich des Fußbodens und des Teppichs aber den Ort beibehält. In diesem Beispiel dient entweder die bewegte Unterlage oder der Teppich/der Fußboden als Bezugssystem. Weitere Beispiele wären ein Boot, das gegen die Strömung ans andere Ufer gerudert wird; der "Untergang" der Sonne; der Mond, der scheinbar durch die Wolken zieht; oder auch das Auto, das langsam an unserem vorbeifährt (oder rollen wir zurück?). In jedem Falle braucht man einen Vergleichsmaßstab — ein Bezugssystem -, um entscheiden zu können, ob etwas am gleichen Ort geblieben ist oder den Ort gewechselt hat und mit welcher Geschwindigkeit.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-663-08927-8_8

Full citation:

Vorwerg, C. , Rickheit, G. (1999)., Kognitive Bezugspunkte bei der Kategorisierung von Richtungsrelationen, in G. Rickheit (Hrsg.), Richtungen im Raum, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag, pp. 129-165.

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