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200082

(1998) Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Zur Mediatisierung des Politischen Protests. Von der Institutionen- zur"Greenpeace-Demokratie"?

Sigrid Baringhorst

pp. 326-342

Ein großer Teil der deutschen Linken teilte in den sechziger und siebziger Jahren, angeregt nicht zuletzt durch die Kritik von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno an der Kulturindustrie als technisch fortgeschrittener Form des »Massenbetrugs«, einen medienfeindlichen Kulturpessimismus1. Jeder Versuch einer Systemkritik werde, so deren pessimistische Annahme, vom massenmedialen Kommunikationssystem absorbiert, seiner kritischen Potenz beraubt und entgegen der ursprünglichen Intention zur Systemstabilisierung umfunktionalisiert. »Was widersteht, darf überleben nur, indem es sich eingliedert. (. . .) Realitätsgerechte Empörung wird zur Warenmarke dessen, der dem Betrieb eine neue Idee zuzuführen hat. Die Öffentlichkeit der gegenwärtigen Gesellschaft läßt es zu keiner vernehmbaren Anklage kommen, an deren Ton die Hellhörigen nicht schon die Prominenz witterten, in deren Zeichen der Empörte sich mit ihnen aussöhnt.«2 Wolle man der Gefahr der Aussöhnung im Zeichen der Prominenz entgehen, bleibe nur die radikale Medienabstinenz.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-87320-0_15

Full citation:

Baringhorst, S. (1998)., Zur Mediatisierung des Politischen Protests. Von der Institutionen- zur"Greenpeace-Demokratie"?, in U. Sarcinelli (Hrsg.), Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 326-342.

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