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![199321](https://sdvigpress.org/images/publi/_default.jpg)
(1992) Medien-ethik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Nahezu jedes Gespräch des Juristen mit Journalisten verfestigt die Einsicht, daß das Recht in der täglichen journalistischen Arbeit keine motivierende Rolle spielt. Es sind andere Normen: Aktualität, publizistische Relevanz, Distanz, Objektivität usw., die sein professionelles Handeln bestimmen, und andere Zwänge, als die entfernte Zwangsgewalt des Rechts. Eine normierende Kraft des Medienrechts wird nach diesen Erfahrungen allenfalls gelegentlich spürbar, wenn etwa das Risiko rechtlicher Fallstricke bei sensiblen, in einflußreiche Interessenssphären eingreifenden Informationen abzuschätzen ist. Bei der Kompliziertheit des heutigen Rechts wird der Journalist oder Verleger in einer solchen Situation aber ohnedies gut beraten sein, nicht sein Rechtsgewissen, sondern seinen Justiziar zu befragen.
Publication details
DOI: 10.1007/978-3-322-99816-3_20
Full citation:
Berka, W. (1992)., Rechtsnormen und publizistische Verantwortung, in M. Haller & H. Holzhey (Hrsg.), Medien-ethik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 256-271.
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