Repository | Book | Chapter

198225

(2015) Körper und Ritual, Dordrecht, Springer.

Fabrikation körperlicher Zugehörigkeit

Das Ritual des Balletttrainings

Robert Gugutzer

pp. 311-334

Dieser Beitrag zeigt am Beispiel des Balletttrainings, wie über den Erwerb praktischer Vermögen körperliche Zugehörigkeit zu einer Praxisgemeinschaft fabriziert wird. Erstens wird dazu das Balletttraining als ritueller sozialer Anlass in den Blick genommen. Zweitens rückt die ‚Übung" als besonderer Rahmen in den Blick: Eine Übung stellt einen besonderen Ritus dar, der durch hohe Verbindlichkeit seine vereinheitlichende Wirkung an Körpern entfaltet. Drittens richtet sich das Interesse auf die Ballettausbildung als Initiationsritual, das vom ‚kein Fremdling mehr sein" über das ‚im Werden sein" zum ‚Balletttänzer sein" führt. Doch wenngleich Balletttänzer die Praktik kollektiv verkörpern und im Training (wie auf der Bühne) ihre Zugehörigkeit performieren, bleibt diese doch permanent liminal, da sie an Können geknüpft ist. Die praktikspezifischen Fertigkeiten müssen im täglichen Training konstant aufrechterhalten werden. Das Balletttraining ist somit auch der Ort, an dem man sich körperlich seiner Identität versichert.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-01084-3_15

Full citation:

Gugutzer, R. (2015)., Fabrikation körperlicher Zugehörigkeit: Das Ritual des Balletttrainings, in R. Gugutzer & M. Staack (Hrsg.), Körper und Ritual, Dordrecht, Springer, pp. 311-334.

This document is unfortunately not available for download at the moment.