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Die Geschichte der Gegenwartsdiagnostik in der Deutschsprachigen Soziologie

Fran Osrecki

pp. 453-475

Der folgende Beitrag umreißt die Geschichte und Struktur gegenwartsdiagnostischer Ansätze in der deutschsprachigen Soziologie. Dabei wird deutlich, dass Gegenwartsdiagnostik ein umstrittenes Genre mit teils hart umkämpften Grenzen ist. Von vielen Seiten als intellektuell unseriös gebrandmarkt, werden diesem Genre gleichzeitig wichtige Funktionen für die öffentlich-massenmediale Sichtbarkeit der Soziologie zugeschrieben. Dargestellt werden einige Probleme in der historischen Rekonstruktion dieses Genres, die insbesondere daraus resultieren, dass es schwierig ist, die Unterschiede zwischen gegenwartsdiagnostischer und gesellschaftstheoretischer Soziologie analytisch präzise zu benennen. Vor diesem Hintergrund wird als Alleinstellungsmerkmal gegenwartdiagnostischer Argumentation der "retrospektive Realismus' beschrieben – ein Argumentationsschema, durch welches die Beschreibung gegenwärtiger Epochenbrüche narrativ plausibilisiert wird. Am prominentesten Beispiel deutscher Gegenwartsdiagnostik nach 1945, Ulrich Becks "Risikogesellschaft", wird die Entfaltung dieser Argumentationsfigur nachgezeichnet. Der Beitrag schließt mit einigen Überlegungen zum gegenwärtig sich vollziehenden Funktionswandel gegenwartsdiagnostischer Argumentation.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-07614-6_25

Full citation:

Osrecki, F. (2018)., Die Geschichte der Gegenwartsdiagnostik in der Deutschsprachigen Soziologie, in S. Moebius & A. Ploder (Hrsg.), Handbuch Geschichte der deutschsprachigen Soziologie 1, Dordrecht, Springer, pp. 453-475.

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