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Kontroversen in der Deutschsprachigen Soziologie vor 1933

Hans-Joachim Dahms

pp. 89-116

Der Werturteilsstreit und der Streit um die Wissenssoziologie waren die beiden Großkontroversen, die den Gang der deutschsprachigen Sozialwissenschaften zwischen dem Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Machtübernahme des Nationalsozialismus 1933 beherrschten. Während der erstgenannte Streit für das Verhältnis von Wissenschaft und Politik (auch für die Anwendung von Wissenschaft in der gesellschaftlichen Praxis) maßgeblich war, unterwarf der zweite die Produktion von Wissen (und auch von Wissenschaft) einer soziologischen Interpretation.Es wird hier versucht, die aktuellen Anlässe und die heftig diskutierten Beispielfälle, die in den Kontroversen debattiert wurden, besonders herauszustellen: im Fall des Werturteilsstreits waren das die Auseinandersetzungen um die "Produktivität" (den Volkswohlstand) und die "Eugenik". Bei dem Streit um die Wissenssoziologie waren unter den meist linken Kritikern des Projekts die Subsumierung des Marxismus unter den Ideologiebegriff und die Hoffnung auf eine weniger ideologiebelastete "freischwebende Intelligenz" die Hauptzielpunkte von Diskussion und Polemik.Zum Schluss wird kurz die Virulenz der beiden Kontroversen für die Gegenwart beleuchtet.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-07614-6_7

Full citation:

Dahms, H. (2018)., Kontroversen in der Deutschsprachigen Soziologie vor 1933, in S. Moebius & A. Ploder (Hrsg.), Handbuch Geschichte der deutschsprachigen Soziologie 1, Dordrecht, Springer, pp. 89-116.

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