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190994

(2012) Die symbolische Prägnanz des Bildes, Dordrecht, Springer.

Konklusion

Joaquim Braga

pp. 207-210

Die von uns eingeführten vier Hauptfragen am Anfang dieser Reflexion über den Bildbegriff haben eine Gliederung der bildlichen Wahrnehmungsprozesse in kulturelle Sinnerzeugungsprozesse der Prägnanzbildung zur Folge gehabt. Mit Hilfe von Cassirers Philosophie war es möglich, eine plausible Begründung für den Zusammenhang von Bild, Wahrnehmung und symbolischen Formen ans Licht zu bringen und daraus andererseits kritische Maßstäbe für die Bestimmung und Differenzierung der menschlichen Bilderfahrungen zu erkennen. Der Cassirersche Begriff der 'symbolischen Prägnanz", der im Mittelpunkt unserer Reflexion steht, hat den Weg für eine solche Bestimmung und Differenzierung frei gemacht. Sowohl das Spannungsverhältnis von Sinnmodalitäten innerhalb des Prägnanzprozesses, als auch das Spannungsverhältnis von künstlerischen und nicht-künstlerischen Bildern haben so gesehen die theoretische Idee unterstrichen, dass jede bildliche Symbolkonfiguration keinem linearen Symbolisierungsprozess entspricht — das heißt, in unserer Sprache, sie ist kein bloßer phänomenologischer oder semiotischer Transparenzprozess. Es ist anzunehmen — wenn man diese Sichtweise noch verschärfen möchte –, dass aufgrund solcher Spannungsverhältnisse das, was wir im Endeffekt als Bild erleben, eine hochkomplexe Wahrnehmungsgliederung erfordert, die nicht nur — wie üblicherweise gedacht — in den Symbolisierungs-modi der Sprache zu finden ist.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-86226-975-4_8

Full citation:

Braga, J. (2012). Konklusion, in Die symbolische Prägnanz des Bildes, Dordrecht, Springer, pp. 207-210.

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