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190994

(2012) Die symbolische Prägnanz des Bildes, Dordrecht, Springer.

Artikulation und Sinn der Aufbau des Prägnanzprozesses

Joaquim Braga

pp. 97-134

Jede Bilderfahrung setzt, wie wir schon gesehen haben, eine Artikulation voraus. Eine Artikulation ist aber nicht ohne eine bestimmte Sinnrichtung zu denken. Denn wir nehmen ein Bild beziehungsweise ein künstlerisches Bild als Kunstwerk, oder ein Kultbild nicht als Kunstwerk, sondern als Bild mit einer bestimmten religiösen Bedeutung wahr. Was wir im Bilde wahrnehmen ist nicht einfach die Darstellung oder die Abbildung einer Szene. Die Refe-rentialität des Dargestellten, die Frage nach dem Was, kann weder die Artikulation des Bildes noch die Eigenartigkeit jeder Bildart — das heißt, als künstlerisches Bild, als Kultbild und so weiter — erfüllen. Die Tatsache, dass wir in einem Bild eine bestimmte Szene wahrnehmen und erkennen können, macht nicht allein seine Artikulation aus. Die Frage nach dem Sinn steht also vielmehr in der Frage nach dem Wie der Artikulation. Doch wenn wir annehmen dürfen, dass unser kulturell symbolgesteuertes Leben verschiedene Artikulationsformen bietet, so ergibt sich daraus die Frage, inwieweit diese letzteren sich mit unserem Sehen verbinden lassen. Eine solche Tatsache schließt die grundlegende Frage nach dem Verhältnis von Bild und Wahrnehmung ein. Wir werden in diesem Kapitel versuchen zu zeigen, dass die symbolische Artikulation ein Schlüsselwort für das Verständnis der sinnlichen Konfiguration des Bildes ist und andererseits für die Charakterisierung und Individualisierung, die jede Bildform symbolisch prägt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-86226-975-4_5

Full citation:

Braga, J. (2012). Artikulation und Sinn der Aufbau des Prägnanzprozesses, in Die symbolische Prägnanz des Bildes, Dordrecht, Springer, pp. 97-134.

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