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148856

(1988) Gegenstand geschichte, Dordrecht, Springer.

Bedingungen des historischen Wissens

Karl-Heinz Lembeck

pp. 185-222

Auf die im vorhergehenden Kapitel rein deskriptiv herausgestellten Ergebnisse hat nun, der Stufenfolge phänomenologischer Forschung gemäß (vgl. Hua 1, 68), eine Kritik der transzendentalen Erfahrung zu folgen. So fragen wir hier nach den Möglichkeitsbedingungen für die Konstitution des historischen Gegenstandes und wollen dazu zunächst die ihm korrelierende erkenntnismäßige "Einstellung"als die "personalistische Einstellung"beschreiben, die auch als Grunddisposition der theoretischen Geisteswissenschaften bestimmbar ist (§ 22). Sie läßt sich phänomenologisch auf die Erfahrungsform der "einfühlenden Vergegenwärtigung"als ihre notwendige Bedingung reduzieren (§ 23). Für den Aufbau der geistigen Welt ist die einfühlende Appräsentation sowohl in unmittelbarer wie mittelbarer Weise von ausschlaggebender Bedeutung (§ 24). Ist sie aber auch das entscheidende Konstituens für das historische Wissen, oder gibt es Gründe dafür anzunehmen, daß bei der Erkenntnis geschichtlich-faktischen Seins ihre Voraussetzungen nicht erfüllbar sind? Kurz: kann es eine historische Einfühlung geben? (§ 25) Die abschlägige Antwort auf diese Frage führt uns schließlich dazu, das Problem der historischen Vergegenwärtigung anders zu formulieren. Es wird sich dabei zeigen, daß der entscheidende transzendentale Modus der historischen Vergegenwärtigung weder "Einfühlung"noch "Erinnerung"heißen kann — sondern daß er eine bestimmte Form von "Phantasie"vorstellt (§ 26).

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-009-2760-5_6

Full citation:

Lembeck, K.-H. (1988). Bedingungen des historischen Wissens, in Gegenstand geschichte, Dordrecht, Springer, pp. 185-222.

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