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221020

(1998) Einheit und Widerspruch II, Stuttgart, Metzler.

Die zwei Linien des 19. Jahrhunderts

Hans Heinz Holz

pp. 354-357

Mit dem Hinweis auf Schellings Spätphilosophie haben wir dem hier zu behandelnden Zeitraum um ein Menschenalter vorausgegriffen. Das mystisch-theologische Verklingen des transzendentalen Idealismus musste angedeutet werden, um deutlich zu machen, was der kraftvolle Neuansatz Hegels, der aus dem Scheitern Fichtes und Schellings die Anstösse zur Ausbildung der spekulativen Logik gewinnt, für die weitere Entwicklung brachte: die Aufhebung der Gegensätze des Endlichen und Unendlichen im Prozess der Fortbestimmung des Begriffs, die Immanenz des Absoluten im Begriff, die Methodik von Vermittlung und Umschlag, den funktionalen Wert der Negation im Verlauf des Voranschreitens. Mit Hegel wird die Dialektik als ein ausgearbeiteter Rationalitätstypus1 gleichberechtigt neben und übergreifend über die formale Logik treten, deren Grundmuster Aristoteles entworfen hatte. Alle dialektischen Versuche, die das Denken des Widerspruchs schliesslich in einem irrationalen Glaubens- oder Setzungsakt auslaufen liessen, wurden durch Hegel als vorläufig und unzulänglich dargetan.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03707-7_15

Full citation:

Holz, H.H. (1998). Die zwei Linien des 19. Jahrhunderts, in Einheit und Widerspruch II, Stuttgart, Metzler, pp. 354-357.

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