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Die Wissenschaftsgeschichte bildete sich als eigenständiges Fach in den 1960er Jahren heraus, als Subdisziplin der Geschichtswissenschaft. Ihre Ursprünge lassen sich in hagiographischen Darstellungen von ehemaligen Praktikern sowie von ideengeschichtlich interessierten Historikern nachzeichnen. Die ersten Gehversuche der Wissenschaftsgeschichte befassten sich daher mit Individuen (weißen Männern) und deren wissenschaftlichen Entdeckungen. Der cultural turnin der Geschichtswissenschaft zeigt sich weithin auch in einer Interessensverschiebung im Bereich der Wissenschaftsgeschichte. Wissenschaftshistoriker/innen erforschten zunehmend, welchen Einfluss kulturelle Kontexte einzelner Forscher/innen auf die Entwicklung ihrer Ideen hatten. Das Augenmerk lag damals auf den Prozessen, in denen wissenschaftliche Ideen von Individuen entwickelt und verworfen wurden und darauf, wie solche Entwicklungen durch externe Institutionen, etwa Staat, Kirche oder akademische Traditionen, ermöglicht wurden...

DOI: 10.1007/978-3-476-05421-0_30

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