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215939

(2005) Weltentwurf und Reflexion, Stuttgart, Metzler.

Naturdialektik

Hans Heinz Holz

pp. 539-579

Die theoretische Bestimmung des Verhältnisses, in dem der Mensch, der sich praktisch zur Umwelt verhält, zu allen in dieser Umwelt vorkommenden und sie bedingenden Seienden und Relationen steht, führt auf die von Kant als (vermeintlich) »transzendentaler Schein« abgewertete Denknotwendigkeit der Idee einer prinzipiell unendlichen series rerum, welche als das transempirische Ganze, als Welt begriffen wird. Hier stellt sich — ebenso so »unabweisbar« wie für die traditionelle Metaphysik aporetisch und nur idealistisch formulierbar — das Problem des Gesamtzusammenhangs. Als »Wissenschaft des Gesamtzusammenhangs« bezeichnet Friedrich Engels die materialistische Dialektik. Diese Formulierung hat zu mannigfachen Mißverständnissen Anlaß gegeben, weil Engels ihr an anderer Stelle zu widersprechen scheint; hat er doch den Fortschritt in den Einzelwissenschaften so aufgefaßt, daß diese die Leistung der Philosophie selbst übernehmen können und sollen: »Sobald an jede einzelne Wissenschaft die Forderung herantritt, über ihre Stellung im Gesamtzusammenhang der Dinge und der Kenntnis von den Dingen sich klarzuwerden, ist jede besondere Wissenschaft vom Gesamtzusammenhang überflüssig«.1 Damit ist gesagt, daß es in jeder Einzelwissenschaft Grundlagenprobleme gibt, in denen der Zusammenhang dieser Wissenschaft mit ihren Nachbardisziplinen und prinzipiell mit allen übrigen Wissenschaften und mit der wirklichen Welt diematisch wird.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-00092-7_19

Full citation:

Holz, H.H. (2005). Naturdialektik, in Weltentwurf und Reflexion, Stuttgart, Metzler, pp. 539-579.

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