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199321

(1992) Medien-ethik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Zur Debatte über Medienethik in Österreich

Wolfgang R. Langenbucher

pp. 44-55

Die Berichterstattung über Österreich zu diesem Zeitpunkt, im September 1989, muß von einem Sachverhalt geprägt sein, dessen Intensität und Grundsätzlichkeit im Ausland noch kaum registriert wird: Dem Tempo des politischen, ökonomischen und kommunikativen bzw. medialen Wandel der österreichischen Gesellschaft. Wer vertrauensvoll die üblichen Standardwerke konsultiert, vermißt schmerzlich die Neuauflagen, die das Datenmaterial und seine Interpretation aus dem Anfang der 80er Jahre in die völlig veränderte Gegenwart fortschreiben. Am ehesten halten einen noch die — oft von Meinungsumfragen und anderen sozialwissenschaftlichen Materialien fundierten — Reports des Nachrichtenmagazins "profil"auf dem laufenden. So schilderte die Titelgeschichte "Riese mit Rissen", welchen dramatischen Machtverlust der ÖGB in den letzten Jahren trotz weiter hoher Mitgliederzahl zur Kenntnis nehmen mußte (Nr. 37 vom 11. September 1989). Im gleichen Heft werden die Ergebnisse einer politischen Umfrage, die auch die übliche Sonntagsfrage enthält, veröffentlicht und bestätigen die nach einigen Landtagswahlen schon nicht mehr unbekannten, erdrutschartigen Veränderungen der österreichischen Wählerlandschaft seit Mitte der 80er Jahre. Noch bei der Nationalratswahl 1983 waren 91 % der Stimmen auf die beiden großen Parteien SPÖ und ÖVP konzentriert. Die "profil"-Umfrage gibt ihnen nur noch 74 %, den Grünen und der FPÖ dagegen zusammen 25 %!

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-99816-3_4

Full citation:

Langenbucher, W. R. (1992)., Zur Debatte über Medienethik in Österreich, in M. Haller & H. Holzhey (Hrsg.), Medien-ethik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 44-55.

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